Man behauptet ja, die Menschen dieser Welt lassen sich in Jäger und Sammler einteilen. Ich gehöre ganz eindeutig zu den Sammlern. (Ob ich außerdem zu den Schnäppchenjägern gehöre, kläre ich später.) Zum Beispiel habe ich vor ein paar Wochen mal darüber nachgedacht, wie schade es ist, wenn ich mir beim Burgerbrater meiner Wahl immer mehr Servietten an den Tisch nehme als ich brauche. So habe ich beschlossen, die überzähligen Servietten mit nach Hause zu nehmen, damit sie sich dort nützlich machen können. Heute stelle ich erstaunt fest, dass in meiner Küche ein kleiner Turm zu Babel aus Restaurant-Papierservietten wächst. So schnell,dass ich dringend etwas dagegen tun muss. Meine Lehre: Bei jedem Sammelprojekt nicht nur wissen, wann man damit anfängt. Sondern auch, wann es höchste Zeit ist, damit aufzuhören.
Zu den heftigsten Sammler, die ich kenne, gehört mein verstorbener Vater.
Ein Beispiel: Meine Mutter benutzt Haarspray aus der Spraydose. Und selten genug ist einer dieser Sprayköpfe kaputt und erzeugt nicht den feinen Nebel, den die anspruchsvolle Schönheit von ihm erwartet. Mein Vater hat nun festgestellt, dass man diesem Problem beikommen kann, wenn man sich einen funktionierenden Spraykopf von einer leeren Dose aufhebt und diesen dann gegen einen kaputten wechselt. Als mein Vater starb, habe ich seine Sachen aufgeräumt und durchgesehen. Dabei habe ich 2 Schuhkartons voller Sprayköpfe gefunden, alle gesammelt für den Fall, dass mal bei einer Haarspray-Dose der Kopf nicht funktionieren sollte. Das ist in meinen Augen die wahre Sammelleidenschaft. Was sind schon 40 Ferraris in einer Lagerhalle gegen über 100 Spraydosen-Sprayköpfe?